2002: Thema HCV-Betroffene

 
 

Die Problematik des Hepatitis-C-Virus war in der Öffentlichkeit bisher zu wenig beachtet worden. Seit diesem Jahr haben wir die von dieser Krankheit Betroffenen als weitere Zielgruppe in unser Konzept integriert.

Beratung eines HCV-Patientenzoom

Das Hepatitis-C-Virus ist um ein Vielfaches ansteckender als das HI-Virus. Durch die vergleichbaren Übertragungswege treten HIV/HCV-Koinfektionen entsprechend häufig auf.

Über 40 Prozent aller Betreuten bei ZIK sind HIV/HCV-koinfiziert.

 
 
 

Zum Hintergrund

 
 

Ohne Therapie wird eine Hepatitis C mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent einen chronischen Verlauf nehmen, wodurch das ohnehin belastete Immunsystem eines Drogengebrauchers bzw. HIV-Patienten zusätzlich geschwächt wird.

Als Spätfolge einer dauerhaften Schädigung der Leber durch eine chronische Hepatitis C kann es schließlich zur Ausbildung einer Leberzirrhose (Leberschrumpfung) oder Leberkrebs kommen – Erkrankungen, die nicht heilbar sind und tödlich enden. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht.

Das Betreute Wohnen bei ZIK unterstützt die Betroffenen dabei, die notwendigen Zugangsvoraussetzungen für eine HCV-Therapie zu schaffen und die Therapietreue für eine erfolgreiche medizinische Behandlung zu stärken. Dies geschieht sowohl durch ressourcenorientierte und motivierende Gespräche als auch durch Hilfestellungen bei der Gewinnung eines neuen Lebensumfeldes außerhalb der Drogenszene und bei der Aufnahme von sinnstiftender Beschäftigung und Arbeit.

Wie bei HIV und Aids geht auch die HCV-Infektion einher mit psychosozialen Folgeerscheinungen. Während einer HCV-Therapie erhalten die Bewohner*innen besondere Unterstützung bei der Bewältigung von somatischen und psychischen Nebenwirkungen der Behandlung.

Treten akute psychiatrische Probleme im Verlauf der Therapie auf, werden entsprechende Hilfen vermittelt.

 
 

Umzüge und Erweiterungen

 
 
  • Durch Erweiterungen in den Projekten Betreutes Einzelwohnen Dessauer Straße und Käthe-Niederkirchner-Straße (auf je 16 Plätze) konnte das Versorgungsangebot für Menschen mit HIV und Aids erweitert werden. Das Betreute Einzelwohnen bietet dadurch in unseren eigenen Einrichtungen inzwischen 131 Plätze an. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 8% des Platzangebotes in ZIK-Projekten von Menschen mit Hepatitis C ohne HIV-Infektion belegt.
  • Wir eröffneten den Standort Lützowstraße 102-104 für das erweiterte Projekt Betreutes Einzelwohnen.
  • Außerdem erfolgte der Umzug des Standortes Perleberger Straße in die Lützowstraße.
  • Das Haus Reichenberger Straße 96 mit 100 Appartements konnte zusammen mit der Bunte Häuser GmbH zu je 50 % erworben werden. Bis zu 50 % der frei werdenden Wohnungen werden an unsere Bewohner*innen vermietet. Im Erdgeschoss zog die Sozialstation HIV gGmbH ein.
  • ZIK wurde Gesellschafterin der HIV gGmbH, die Pflegeleistungen für unsere Bewohner*innen anbietet.
 
 
 
 

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Initiative Transparente Zivilgesellschaft
 
 
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