Abschied von Martin Hilckmann

17.11.2022

Viele Weggefährt*innen kamen am 11. November 2022 zusammen, um ihre Gedanken und Gefühle nach dem Tod von Martin Hilckmann miteinander zu teilen.

Gedenken an Martin Hilckmann

Mehr als 400 Menschen, mit denen Martin verbunden war, kamen zu unserer Trauerfeier in die Kirche St. Johannis in Moabit: Kolleg*innen, auch manche ehemalige Kolleg*innen, zahlreiche Weggefährt*innen und Freund*innen, sein Mann, seine Geschwister, Vertreter*innen der Organschaftsträger und vom Paritätischen, und viele andere.

Erinnerungen und Dank

Gedenkansprache von Christian Thomes

Geschäftsführer und ZIK-Mitgründer Christian Thomes würdigte das unermüdliche Engagement und die starke Persönlichkeit von Martin Hilckmann.

In fast 30 Jahren habe er ZIK in besonderer Weise geprägt: durch seine stets konstruktiv ausgerichtete und vermittelnde Umgehensweise.

Ansprache von Dr. Gabriele Schlimper

Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin der Berliner Parität, erinnerte an die starke Rolle von Martin Hilckmann als Beiratsmitglied.

Es sei ihm immer wieder gelungen, bei Beratungen zu wichtigen Themen stark auseinander führende Positionen zu gemeinsamen Ergebnissen zu führen.

Moderation: Kalle Krott
Susanne Bjuhr-Bassfeld
 

Kalle Krott, fachlicher Leiter, moderierte die Trauerfeier.

Susanne Bjuhr-Bassfeld fasste bewegende Momente aus ihrer Korrespondenz mit Martin Hilckmann zusammen.

„Sing Hallelujah": Tamir Cohen

„Sing Hallelujah“: Der Berliner Sänger Tamir Cohen setzte mit seiner kraftvollen Stimme frische Akzente – wie immer begeisternd und ergreifend zugleich.

Musik von „Dunkelgold" und Bilder aus seinem Arbeitsleben

Mit Geige und Gitarre sorgten die beiden Musiker von „Dunkelgold“ für den musikalischen Rahmen der Feier, von klassischen Klängen bis hin zu Martins Lieblingslied „Dancing Queen“.

Stimmen von Kolleg*innen

  • „Er war der beste Chef, den ich mir vorstellen kann. Martin war umsichtig, klug, weitsichtig, hatte immer alles im Blick und er hat mir Raum gegeben, mich zu entwickeln. Ich fühlte mich immer gehört und geschätzt.“
  • „Ob wir über Liebesbeziehungen sprachen oder über Konflikte, ob über Betreuung oder Streit in der Leitungsrunde: Martin sagte, dass Menschen unterschiedliche Tempi haben und zuweilen Drama oder Eskalation verhindert werden könne, wenn wir mehr auf unser unterschiedliches Tempo achten würden. Gerade in der Beziehungsgestaltung untereinander haben diese Gedanken mir sehr geholfen, Situationen auszuhalten und sich selbst und den anderen Zeit zu geben.“
  • „Ich werde Martin für immer als eine überaus kompetente und engagierte Führungskraft und als einen sehr angenehmen Menschen in Erinnerung behalten.“
  • „Für mich war er der erste offen schwule Vorgesetzte den ich hatte. Das hat mich irgendwie stolz gemacht.“
  • „Er war so empathisch und bodenständig. Für mich war Martin immer erreichbar. Wenn ich Fehler gemacht hatte, hat er es immer geschafft, mich aufzubauen, und mich ermuntert, weiter zu machen.“
  • „Martin war anerkannt und beliebt, transparent und klar. Er konnte zuhören und dirigieren.“

Bilder aus seinem erfüllten Berufsleben

Nachruf

Martin Hilckmann kam 1993 als Praktikant zu uns. Er studierte zuvor Soziale Arbeit und von Beginn an war er auf eine Arbeit im Aids-Bereich ausgerichtet.

Seine Abschlussarbeit „Trauerprozesse bei Hinterbliebenen von AIDS-Verstorbenen“ wurde damals als beste Diplomarbeit an den Berliner Fachhochschulen mit dem „Joachim-Tiburtius-Preis“ prämiert, und sie wurde zum ersten Mal in der Fachrichtung der Sozialen Arbeit vergeben.

Einen Teil seines Anerkennungsjahres machte er dann bei ZIK. 1994 gehörte er zu den ersten Mitarbeitenden der Pankstraße, unserem ersten finanzierten Standort.

Bald wurde er Bezugsbetreuer und war von 1998 bis Anfang 2005 Leiter unseres Betreuten Einzelwohnens.

Zum Februar 2005 übernahm er die übergeordnete fachliche Leitung und Mitte 2012 erhielt er Prokura für die ständig weiter wachsende ZIK gGmbH. Zum Jahresbeginn 2018 wurde er einer unserer Geschäftsführer.

Seine Mediationsausbildung, die er zur weiteren Qualifizierung absolvieren wollte, hat ihn sehr geprägt. Er hatte sein Leben voll und ganz auf ZIK ausgerichtet.

Für mich kann ich sagen, dass wir eine großartige Zusammenarbeit hatten. Uns fehlte zwar der Jour Fix. Oft waren wir daher nicht abgestimmt in manchen Sitzungen – aber es wirkte nie so. Jeder Stress, den wir natürlich auch miteinander hatten, wurde noch am Abend, bevor wir auseinander gingen, bereinigt.

Eigentlich haben wir fast nur beruflich miteinander zu tun gehabt, was allerdings auch sehr viel Lebenszeit bedeutet. Vieles von ihm habe ich gar nicht gewusst. Aber beruflich waren wir sehr eng verbunden – vielleicht gibt es ja auch so etwas wie eine berufliche Liebe.

Mein letzter Arbeitstermin mit Martin war im Sommer eine Sitzung mit allen unseren Betriebsräten zur Einführung des TVL in der Organschaft. Dies war unser gemeinsames Werk. Was das BTHG möglich macht, sollte auch umgesetzt werden. Wir wollten alle Kolleg*innen der Organschaft gleich und besser entlohnen und eine Alterssicherung einführen. Das sollte eine Grundlage engerer Zusammenarbeit für alle werden. Wir haben das geschafft!

Martin hat für die weitere Entwicklung der ZIK und der Organschaft wichtige Grundlagen geschaffen.

Nun fehlt er uns, allen.

In unseren Gedanken und Gefühlen erleben wir Trauer und Dankbarkeit zugleich.

Martin Hilckmann bleibt unvergessen.


Christian Thomes, Geschäftsführer

 
 
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