06.06.2014
Nicola Nieboj leitet die Orangerie, das Kiez-Restaurant von ZIK. Sie berichtet über das Management und die Besonderheiten dieser Einrichtung zur Förderung von Beschäftigung und Arbeit.
In unserer Orangerie sind 35 Menschen beschäftigt, nahezu alle sind Klient*innen von ZIK.
Sie suchen nach mehr Strukturen in ihrem Alltag, sind vielleicht einsam, sie wollen Rückfällen vorbeugen und ihre eigene Leistungsfähigkeit auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt testen.
Manche probieren hier überhaupt erstmals im Leben aus, wie
es ihnen damit geht, wenn sie regelmäßig zu einer Arbeitsstelle kommen.
In unserer Orangerie sind 35 Menschen beschäftigt, nahezu alle sind Klient*innen von ZIK.
Sie suchen nach mehr Strukturen in ihrem Alltag, sind vielleicht einsam, sie wollen Rückfällen vorbeugen und ihre eigene Leistungsfähigkeit auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt testen.
Manche probieren hier überhaupt erstmals im Leben aus, wie
es ihnen damit geht, wenn sie regelmäßig zu einer Arbeitsstelle kommen.
Wir haben drei Arbeitsschichten täglich, jede dauert zweieinhalb Stunden, so dass auch weniger belastbare Klient*innen mitarbeiten können. Wer sich fitter fühlt, kann sich für eine Doppelschicht von fünf Stunden einplanen.
Pro Schicht müssen natürlich alle Arbeitsbereiche abgedeckt sein, das berücksichtigen wir bei der Planung, und wenn mal jemand fehlt, muss das ausgeglichen werden können. Das klappt natürlich nicht immer so - letzte Woche Mittwoch beispielsweise war von neun eingeplanten Klienten nur einer gekommen.
Dann kriegen wir das natürlich trotzdem hin - wir sechs Hauptamtlichen machen einfach selbst mit. Einer davon ist unser Koch, der in der Küche die Mitarbeitenden anleitet, und darüber hinaus müssen wir hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeiter schon zur Sicherung des täglichen Betriebs, aber auch zur Betreuung der Klienten und als „Springer“ in hinreichender Anzahl anwesend sein. Mitunter gibt es ja auch mal Streit unter den Mitarbeitenden oder Schwierigkeiten und Missverständnisse mit Gästen, dann sind wir herausgefordert, das Miteinander und den Betrieb wieder zu stabilisieren.
In der Orangerie leben wir halt den Spagat zwischen öffentlichem Restaurant mit allen dazu gehörigen Ansprüchen einerseits und dem geschützten Arbeitsbereich andererseits.
Und wir
können ja nicht einfach mal die Tür schließen, weil an diesem Tag nur einer zur
Arbeit gekommen oder jemand aus der Rolle gefallen ist: Wir müssen verlässlich
sein wie jedes andere Restaurant auch, sonst kämen bald keine Gäste mehr. Ohne
Gäste könnten wir aber unseren Zweck nicht mehr erfüllen: Beschäftigung für
Menschen anzubieten, die ansonsten im ersten und zweiten Arbeitsmarkt wohl
keine Chance hätten.
Dies ist unsere Herausforderung, und wir sichern dabei mit ganzer Kraft allen unseren mitarbeitenden Klient*innen die enorm wichtige Chance, in der Struktur eines für jedermann attraktiven Restaurants so weit wie möglich die eigenen Kräfte zu entdecken und einzubringen.
Nicola Nieboj
Wenn Sie die Orangerie
unterstützen möchten, kommen Sie gern während der Öffnungszeiten zu uns: Jeder
Gast hilft mit, diese Einrichtung zu finanzieren.