Die Problematik des Hepatitis-C-Virus war in der Öffentlichkeit bisher zu wenig beachtet worden. Seit diesem Jahr haben wir die von dieser Krankheit Betroffenen als weitere Zielgruppe in unser Konzept integriert.
Das Hepatitis-C-Virus ist um ein Vielfaches ansteckender als das HI-Virus. Durch die vergleichbaren Übertragungswege treten HIV/HCV-Koinfektionen entsprechend häufig auf.
Über 40 Prozent aller Betreuten bei ZIK sind HIV/HCV-koinfiziert.
Ohne Therapie wird eine Hepatitis C mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent einen chronischen Verlauf nehmen, wodurch das ohnehin belastete Immunsystem eines Drogengebrauchers bzw. HIV-Patienten zusätzlich geschwächt wird.
Als Spätfolge einer dauerhaften Schädigung der Leber durch eine chronische Hepatitis C kann es schließlich zur Ausbildung einer Leberzirrhose (Leberschrumpfung) oder Leberkrebs kommen – Erkrankungen, die nicht heilbar sind und tödlich enden. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht.
Das Betreute Wohnen bei ZIK unterstützt die Betroffenen dabei, die notwendigen Zugangsvoraussetzungen für eine HCV-Therapie zu schaffen und die Therapietreue für eine erfolgreiche medizinische Behandlung zu stärken. Dies geschieht sowohl durch ressourcenorientierte und motivierende Gespräche als auch durch Hilfestellungen bei der Gewinnung eines neuen Lebensumfeldes außerhalb der Drogenszene und bei der Aufnahme von sinnstiftender Beschäftigung und Arbeit.
Wie bei HIV und Aids geht auch die HCV-Infektion einher mit psychosozialen Folgeerscheinungen. Während einer HCV-Therapie erhalten die Bewohner*innen besondere Unterstützung bei der Bewältigung von somatischen und psychischen Nebenwirkungen der Behandlung.
Treten akute psychiatrische Probleme im Verlauf der Therapie auf, werden entsprechende Hilfen vermittelt.