2021: Zweites Corona-Jahr

Weiter arbeiten und leben mit Corona

Wie es im zweiten Jahr mit Corona in unserer Einrichtung „R 129“ weiterging, berichteten Klaus Mummenbrauer und Stefan Prager.

Klaus Mummenbrauer:

Im Vorjahr änderte sich durch die Pandemie in den Einrichtungen von ZIK nahezu alles. Besser als erwartet konnten die Mitarbeiter*innen mit dieser Herausforderung umgehen, auch das Miteinander mit den Klient*innen hatte sich stabilisiert.

 
 
 
 
Bewohnercafé auf der Dachterrasse

Besser als erwartet

Das klingt nach einer gelungenen Anpassung an die gegebenen Umstände. Gab es keine Probleme bei Klient*innen, etwa durch Überforderung und Stress aufgrund ihrer Vorbelastungen?

Klaus Mummenbrauer:

Es ist wirklich schön zu sehen, dass und wie die meisten unserer Klient*innen durch diese doch große und einschneidende Krise bisher hindurch gekommen sind.

Depressive Einbrüche oder Zunahmen von Suchterscheinungen gab es in Ansätzen, aber im Großen und Ganzen ist es tatsächlich gelungen, dass die Klient*innen mehrheitlich stabil geblieben sind. Das halte ich für sehr positiv.

Auch unter den Mitarbeiter*innen ist es erfreulich zu sehen, dass die Stimmung noch gut ist, dass man trotzdem lacht, dass man sich auch austauscht über die Ängste, die uns bewegen.

Ich finde, das ist uns gut gelungen.

Stefan Prager:

Ich glaube, dass es für uns als Mitarbeiter*innen auch gut ist, immer wieder hier zu sein. Wir gehen gern in unsere Einrichtung und auch wenn es nicht mehr so wie früher ist, als man noch zu fünft zusammen zu Mittag gegessen hatte, aber wir haben doch immer den Austausch und man sieht ja immer noch nette Gesichter, sogar hinter den Masken. Der Zusammenhalt im Team ist nach wie vor doch sehr spürbar.

Und anders als bei anderen Therapiemodellen sind wir ja nicht umgestiegen auf telefonische oder Online-Betreuung, sondern wir haben den persönlichen Kontakt mit unseren Klient*innen in der Einrichtung vor Ort aufrechterhalten.

Diejenigen von ihnen, die außerhalb wohnen und mit denen wir im Rahmen des Betreuten Einzelwohnens arbeiten, hatten wir gleich seit Beginn der Pandemie täglich einmal angerufen, um zu fragen, wie es ihnen geht, und um anstehende Termine oder Maßnahmen zu besprechen. Zuvor hatten wir lediglich ein oder zwei Betreuungstermine pro Woche mit ihnen. Mit Aufkommen der Pandemie erkundigten wir uns täglich und sie merkten, dass sie nicht alleingelassen wurden.

Klaus Mummenbrauer:

Im Haus haben wir täglich Kontakt zu allen Bewohner*innen, da haben wir eh keine Wahl und wir müssen den Kontakt halten. Schließlich gibt es bei allen einen Notrufknopf und wenn der gedrückt wird, dann müssen wir hin, egal was los ist. Oder sie kommen und klingeln bei uns.

Wir müssen auch weiterhin schauen, ob in den Wohnungen alles in Ordnung ist. Wir mussten immer schon persönlich auf alles Notwendige reagieren. An all diesen Herausforderungen konnte auch die Pandemie nichts ändern.

Stefan Prager:

Wir sind erfreulicherweise ja bisher verschont geblieben, was Infektionsausbrüche betrifft. Dazu haben die Hygieneregeln eine Menge beigetragen.

Dennoch den Bewohner*innen einen Ausgleich anzubieten für das, was in der Tagesstruktur der Einrichtung entfallen musste, das war uns von Beginn an enorm wichtig.

Betreuung im Freien

Bleibende Veränderungen

Was nehmt ihr mit aus dem, das die Bewohner*innen und euer Team in einem Pandemie-Jahr erlebt und als neu ausprobiert und eingeführt habt?

Stefan Prager:

Für uns selbst hat sich wirklich manches geändert, denn wir sind in der Regel für einen Tag im Home Office, die technischen Voraussetzungen wurden dazu geschaffen, und auf diese Weise belegen wir unsere gemeinsam genutzten Büros nicht mehr gleichzeitig.

Klaus Mummenbrauer:

Manchmal waren wir sogar den Regelungen voraus, etwa wenn es ums Abstandhalten und Maskentragen ging. Es war uns bald auch nicht mehr geheuer, zu zweit in den kleinen Büros zu sitzen, das wollten wir so nicht mehr handhaben.

Wir haben dann unsere Dienstpläne passend umgestellt: Wie viele Kolleg*innen müssen von zu Hause aus arbeiten, damit die anderen in der Zeit allein die Zweier-Büros nutzen können? Auch diese Aufgabe hatten wir bald gelöst.

Stefan Prager:

Ich denke, dass wir die inzwischen etablierten Home-Office-Tage mitsamt den zugehörigen technischen Ausstattungen auch weiterhin nutzen werden, zumal noch gar nicht abzusehen ist, ob und wann die Pandemie eines Tages endet.

Durch das Corona-Geschehen sind wir tatsächlich seit inzwischen über einem Jahr in Trab gehalten worden. Ständig stellen sich neue Herausforderungen: Was tun wir, wenn jemand von unseren Bewohner*innen in Quarantäne geschickt wird? Wann können wieder Gruppenaktivitäten gestartet werden? Für wen sollte eventuell ein Impftermin verlegt werden?

Klaus Mummenbrauer:

Im ersten Pandemiejahr fehlte uns natürlich auch die Orangerie, unser Kiezrestaurant. Und das Schöne war, dass das dortige Team dann für alle unsere Klient*innen, die das wollten, gekocht hat. Das war wirklich toll, denn mit dem Einkaufengehen war es ja auch schwierig geworden für unsere Bewohner*innen.

Auch die Zusammenarbeit mit dem FELIX-Pflegedienst war in dieser alles verändernden Zeit sehr gut. Sie haben auch Tests gemacht, wenn es notwendig erschien.

Also, da hat der Zusammenhalt bei uns im Kiez wirklich gut geklappt!

Wir hoffen nun, dass die Impfungen den erwarteten Erfolg bringen und sich dadurch die Kontakte zu den Klient*innen und Kolleg*innen erleichtern.

 
 
 

Verstärkung der fachlichen Leitung

 
 

Heike Laas und Kalle Krott bilden nun das Team der fachlichen Leitung.

 
 

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Heike Laas, die unsere fachliche Leitung seit 1. Oktober verstärkt“, kommentierte Geschäftsführer Martin Hilckmann den Wechsel der Kollegin von der Teamleitung am Standort Bornemannstraße in die Geschäftsstelle.

Heike Laas und Kalle Krott kümmern sich seither gemeinsam um die Qualitätsentwicklung und Fachaufsicht der ZIK-Teams.

Heike Laas, Kalle Krott und Martin Hilckmann bei der Planungzoom

Diese Erweiterung wurde wegen des gestiegenen Bedarfs an Wohn- und Betreuungsangeboten für unsere Klient*innen notwendig. ZIK ist in den letzten Jahren stark gewachsen und weitere Einrichtungen sind bereits geplant.

Hinzu kommen die fachlichen Herausforderungen bei der Umsetzung der Vorgaben des Bundesteilhabegesetzes: „Das BTHG wird unsere Arbeit stark verändern. Sozialraum-Orientierung und eine intensivere Umsetzung des Wunsch- und Wahlrechts von Klient*innen erfordern viel Flexibilität von uns“, betonte Heike Laas.

 
 
 
 
 
 
 
 

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