Unser Rückblick auf 2021

 
 

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie war ZIK verlässlicher Partner für Menschen mit HIV, Aids und anderen chronischen Erkrankungen. 

Erneut wurden über 800 Klient*innen mit Betreuung und Wohnraum versorgt. 

Dabei ist es uns zunehmend besser gelungen, unsere Arbeitsstrukturen und Hygienekonzepte so anzupassen, dass wir unsere Angebote für sozial benachteiligte Klient*innen zu jedem Zeitpunkt aufrecht erhalten konnten. 

Dennoch hat die andauernde Pandemie dazu geführt, dass in Politik und Verwaltung der Rückstand bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes noch nicht wieder aufgeholt werden konnte. 

So bleibt es unsere Aufgabe, diesen Prozess weiter voranzutreiben und für unsere Zielgruppe Sozialraumorientierung zu verwirklichen, Partizipation zu ermöglichen und Teilhabechancen insgesamt zu verbessern.

Viel des Erreichten wurde 2021 nur durch großzügige Förderer möglich, denen wir einmal mehr zu Dank verpflichtet sind.

Gehen Sie nun nachstehend mit uns durch jene Ereignisse, die uns 2021 bewegten.

 
 
 
 

März

 
 

Unsere Forderung an die Politik in Berlin

 
 

29.03.2021


Die Betriebsräte, Mitarbeiter*innen, Mitarbeiter*innenräte und Geschäftsführer*innen der Drogen- und Suchthilfe in Berlin forderten eine Anpassung der Gehälter an das Lohnniveau des Öffentlichen Dienstes Berlin – somit auch wir.

Unsere Forderung
 
 

Nachstehend finden Sie unsere gemeinsamen Stellungnahme sowie die Liste der Unterzeichnenden:

Gemeinsame Stellungnahme der Beschäftigtenvertretungen und Geschäftsführungen der Drogen- und Suchthilfe in Berlin zur Anpassung der Gehälter an das Lohnniveau des Öffentlichen Dienstes Berlin

März 2021

Berlin verfügt über ein differenziertes Drogen- und Suchthilfesystem, dessen Kernstück die regionale Grundversorgung ist. Dieses System wird durch Zuwendungen des Landes Berlin und der Berliner Bezirke finanziert, aber auch durch Entgelte im Rahmen von Leistungsvereinbarungen nach §131 SGB IX. Hinzu kommen Leistungen der suchttherapeutischen Versorgung, finanziert durch Sozialversicherungsträger und Krankenkassen.

Eine kongruente Drogen- und Suchtpolitik, die gleichermaßen die realen Bedarfslagen suchterkrankter Menschen sowie die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter*innen berücksichtigt, ist für uns derzeit nicht zu erkennen.

In den Jahren 2019/20 standen die finanziellen Ressourcen (Zuwendungen) für Gehaltsanpassungen analog zum TV-L teilweise zur Verfügung. Teilweise aber mussten die Tarifanpassungen durch den Abbau von Stellenanteilen im Zuwendungsbereich realisiert werden. Die Lücke zur Vergütung im öffentlichen Dienst wird durch die Einführung der S- und E-Tabellen wieder größer. Um diese Lücke zu schließen, müssen Personalmittel um 10 % erhöht werden.

Die befürchteten Sparmaßnahmen zur Finanzierung der Pandemiekosten dürfen nicht auf Kosten der Menschen mit Sucht- und psychischen Erkrankungen erfolgen. Bereits heute sind die Folgewirkungen der Pandemie in diesen Bereichen schon erkennbar.

Vor diesem Hintergrund und in Vorbereitung des Doppelhaushaltes 2022/2023 haben sich die Beschäftigtenvertretungen und Geschäftsführungen der Drogen- und Suchthilfe in Berlin dazu entschlossen Sie als politisch Verantwortliche und Politik gestaltende Personen und Fraktionen in Berlin aufzufordern, die Voraussetzungen für eine zukünftig planungssichere und dynamisch an Kostensteigerungen und veränderte Bedarfslagen angepasste Finanzierung des Drogen- und Suchthilfesystems zu schaffen.

Wir fordern:

1. Zur Umsetzung der Tarifanpassungen bei den freien Trägern müssen die Mittel zur Refinanzierung der Gehälter durch die Zuwendungen und Vergütungssätze sichergestellt werden. Dabei ist auch die angemessene, am Öffentlichen Dienst orientierte, Finanzierung der Altersversorgung der Mitarbeitenden der freien Träger dem Öffentlicher Dienst gleichzustellen.

2. Die finanzielle Ausstattung der freien Träger der Drogen- und Suchthilfe muss neben den angemessenen Vergütungssteigerungen für die Mitarbeiter*innen auch dem gestiegenen Sachkostenbedarf Rechnung tragen. Hier sind vor allem die Personalkosten der Verwaltungsmitarbeiter*innen, die Kosten für die Beschäftigtenvertretungen sowie die Mieten für Trägerwohnraum und Büros enthalten. Aufgrund der Verdoppelung bis zur Verdreifachung von Gewerbemietpreisen ist die sozialraumorientierte/gemeindenahe Versorgung gefährdet, wenn Mietkosten nicht entsprechend refinanziert werden.

3. Die Finanzierung tariflicher Gehälter muss in der Landeshaushaltsordnung sowie in den Rahmenverträgen rechtssicher verankert werden. Dabei ist die Weitergabe der Zuwendungssummen des Landes Berlin für eine tarifgerechte Bezahlung auch in den einzelnen Bezirken sicherzustellen.

4. Leistungserweiterungen im Bereich der Drogen- und Suchthilfe (Stichwort: wachsende Stadt) müssen realistisch gegenfinanziert werden. Eine weitere Arbeitsverdichtung ist für unsere Mitarbeiter*innen unzumutbar.

5. In 2021/22 ist für Berlin ein Landeskonzept Drogen- und Suchtpolitik zu erstellen. Inhalte müssen eine realistische Bestandsaufnahme der ineinandergreifenden Leistungssysteme (Zuwendung, SGB IX, SGB XII und Sozial- und Krankenversicherung) sein. Eine Planungssicherheit im Hinblick auf die finanzielle Ausgestaltung der Drogen- und Suchthilfe in Berlin ist zu gewährleisten!

Die Drogen- und Suchthilfe ist ein wesentlicher Gesundheitsfaktor in dieser Stadt. Arbeitsverdichtung, niedriges Lohnniveau und Planungsmängel schränken die Leistungsfähigkeit des Systems und der darin tätigen Mitarbeiter*innen zunehmend ein und führen dazu, dass Bürger*innen, insbesondere mit einer Suchtproblematik, schlechter versorgt werden. Wie kann es sein, dass in der wachsenden Stadt Berlin, in der auch gesundheitliche und psychosoziale Problemlagen zunehmen, bewährte Versorgungsstrukturen reduziert werden müssen?

Gesundheitsförderung braucht gesunde Arbeitsverhältnisse, gesamtplanerische Gestaltung und die politische Verantwortungsübernahme des Berliner Senats für deren Finanzierung in die Zukunft hinein.

Unterzeichnet von:

Petra Israel-Reh und Michael Frommhold, Geschäftsführung,
Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V.

Manuela Schulze und Babett Schott, Geschäftsführerinnen,
Tannenhof Berlin - Brandenburg e.V., Tannenhof Berlin- Brandenburg gGmbH

Christian Thomes, Geschäftsführer, ADV gGmbH

Wiebke Them, Geschäftsbereichsleiterin, Stiftung SPI, Geschäftsbereich Gesundheit, Wohnen & Beschäftigung

Nina Pritszens und Anneke Groth, Geschäftsführerinnen,
vista – Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH

Martin Hilckmann, Geschäftsführer, ZIK – zuhause im Kiez gGmbH

Christian Thomes, Geschäftsführer, Zeitraum gGmbH

Dagmar Rünger, stellv. Geschäftsführerin, FrauSuchtZukunft e.V.

Andreas Gantner, Geschäftsführer, Therapieladen e.V.

Joachim Hottmannm Leitung Drogentherapie-Zentrum Berlin e.V.

Candan Ögütcü, Geschäftsführer navitas gGmbH

Ulrike Nimir, Geschäftsführerin, ADV Rehabilitation und Integration gGmbH, Lenné gGmbH

Steffen Leuschke, Betriebsratsvorsitzender, Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V.

Luise Fuchs, Betriebsratsvorsitzende Tannenhof Berlin- Brandenburg e.V., Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH

Birgit Behrens, Betriebsratsvorsitzende, ADV gGmbH

Petra Winkler, Betriebsratsvorsitzende, Stiftung SPI Geschäftsbereich Gesundheit, Wohnen & Beschäftigung

Christian Engeln, Betriebsrat vista – Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH

Sabine Viering Vorsitzende Mitarbeiter*innenrat, ZIK – zuhause im Kiez gGmbH

Ralf Menzel, stellv. Betriebsratsvorsitzender, Zeitraum gGmbH

Claudia Hannig, Betriebsrätin, FrauSuchtZukunft e.V.

Harvey Becker, Mitarbeitervertretung, Therapieladen e.V.

 

Petra Israel-Reh und Michael Frommhold, Geschäftsführung,
Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V.

Manuela Schulze und Babett Schott, Geschäftsführerinnen,
Tannenhof Berlin - Brandenburg e.V., Tannenhof Berlin- Brandenburg gGmbH

Christian Thomes, Geschäftsführer, ADV gGmbH

Wiebke Them, Geschäftsbereichsleiterin, Stiftung SPI, Geschäftsbereich Gesundheit, Wohnen & Beschäftigung

Nina Pritszens und Anneke Groth, Geschäftsführerinnen,
vista – Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH

Martin Hilckmann, Geschäftsführer, ZIK – zuhause im Kiez gGmbH

Christian Thomes, Geschäftsführer, Zeitraum gGmbH

Dagmar Rünger, stellv. Geschäftsführerin, FrauSuchtZukunft e.V.

Andreas Gantner, Geschäftsführer, Therapieladen e.V.

Joachim Hottmannm Leitung Drogentherapie-Zentrum Berlin e.V.

Candan Ögütcü, Geschäftsführer navitas gGmbH

Ulrike Nimir, Geschäftsführerin, ADV Rehabilitation und Integration gGmbH, Lenné gGmbH

Steffen Leuschke, Betriebsratsvorsitzender, Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V.

Luise Fuchs, Betriebsratsvorsitzende Tannenhof Berlin- Brandenburg e.V., Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH

Birgit Behrens, Betriebsratsvorsitzende, ADV gGmbH

Petra Winkler, Betriebsratsvorsitzende, Stiftung SPI Geschäftsbereich Gesundheit, Wohnen & Beschäftigung

Christian Engeln, Betriebsrat vista – Verbund für integrative soziale und therapeutische Arbeit gGmbH

Sabine Viering Vorsitzende Mitarbeiter*innenrat, ZIK – zuhause im Kiez gGmbH

Ralf Menzel, stellv. Betriebsratsvorsitzender, Zeitraum gGmbH

Claudia Hannig, Betriebsrätin, FrauSuchtZukunft e.V.

Harvey Becker, Mitarbeitervertretung, Therapieladen e.V.

 

Die Stellungnahme wird unterstützt von:

Dr. Gabriele Schlimper, Landesgeschäftsführerin Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin e.V.

Oliver Bürgel, Landesgeschäftsführer, AWO Landesverband Berlin e.V.

Rolf Göpel, Vorstand, Caritasverband für das Erzbistum Berlin e.V.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Juni

 
 
 
 

Weiter arbeiten und leben mit Corona

10.06.2021


Wie es im zweiten Jahr mit Corona in unserer Einrichtung „R 129“ weiterging, berichten Klaus Mummenbrauer und Stefan Prager.

Klaus Mummenbrauer:

Im Vorjahr änderte sich durch die Pandemie in den Einrichtungen von ZIK nahezu alles. Besser als erwartet konnten die Mitarbeiter*innen mit dieser Herausforderung umgehen, auch das Miteinander mit den Klient*innen hatte sich stabilisiert.

 
 
 
 
Bewohnercafé auf der Dachterrasse

Besser als erwartet

Das klingt nach einer gelungenen Anpassung an die gegebenen Umstände. Gab es keine Probleme bei Klient*innen, etwa durch Überforderung und Stress aufgrund ihrer Vorbelastungen?

Klaus Mummenbrauer:

Es ist wirklich schön zu sehen, dass und wie die meisten unserer Klient*innen durch diese doch große und einschneidende Krise bisher hindurch gekommen sind.

Depressive Einbrüche oder Zunahmen von Suchterscheinungen gab es in Ansätzen, aber im Großen und Ganzen ist es tatsächlich gelungen, dass die Klient*innen mehrheitlich stabil geblieben sind. Das halte ich für sehr positiv.

Auch unter den Mitarbeiter*innen ist es erfreulich zu sehen, dass die Stimmung noch gut ist, dass man trotzdem lacht, dass man sich auch austauscht über die Ängste, die uns bewegen.

Ich finde, das ist uns gut gelungen.

Stefan Prager:

Ich glaube, dass es für uns als Mitarbeiter*innen auch gut ist, immer wieder hier zu sein. Wir gehen gern in unsere Einrichtung und auch wenn es nicht mehr so wie früher ist, als man noch zu fünft zusammen zu Mittag gegessen hatte, aber wir haben doch immer den Austausch und man sieht ja immer noch nette Gesichter, sogar hinter den Masken. Der Zusammenhalt im Team ist nach wie vor doch sehr spürbar.

Und anders als bei anderen Therapiemodellen sind wir ja nicht umgestiegen auf telefonische oder Online-Betreuung, sondern wir haben den persönlichen Kontakt mit unseren Klient*innen in der Einrichtung vor Ort aufrechterhalten.

Diejenigen von ihnen, die außerhalb wohnen und mit denen wir im Rahmen des Betreuten Einzelwohnens arbeiten, hatten wir gleich seit Beginn der Pandemie täglich einmal angerufen, um zu fragen, wie es ihnen geht, und um anstehende Termine oder Maßnahmen zu besprechen. Zuvor hatten wir lediglich ein oder zwei Betreuungstermine pro Woche mit ihnen. Mit Aufkommen der Pandemie erkundigten wir uns täglich und sie merkten, dass sie nicht alleingelassen wurden.

Klaus Mummenbrauer:

Im Haus haben wir täglich Kontakt zu allen Bewohner*innen, da haben wir eh keine Wahl und wir müssen den Kontakt halten. Schließlich gibt es bei allen einen Notrufknopf und wenn der gedrückt wird, dann müssen wir hin, egal was los ist. Oder sie kommen und klingeln bei uns.

Wir müssen auch weiterhin schauen, ob in den Wohnungen alles in Ordnung ist. Wir mussten immer schon persönlich auf alles Notwendige reagieren. An all diesen Herausforderungen konnte auch die Pandemie nichts ändern.

Stefan Prager:

Wir sind erfreulicherweise ja bisher verschont geblieben, was Infektionsausbrüche betrifft. Dazu haben die Hygieneregeln eine Menge beigetragen.

Dennoch den Bewohner*innen einen Ausgleich anzubieten für das, was in der Tagesstruktur der Einrichtung entfallen musste, das war uns von Beginn an enorm wichtig.

Betreuung im Freien

Bleibende Veränderungen

Was nehmt ihr mit aus dem, das die Bewohner*innen und euer Team in einem Pandemie-Jahr erlebt und als neu ausprobiert und eingeführt habt?

Stefan Prager:

Für uns selbst hat sich wirklich manches geändert, denn wir sind in der Regel für einen Tag im Home Office, die technischen Voraussetzungen wurden dazu geschaffen, und auf diese Weise belegen wir unsere gemeinsam genutzten Büros nicht mehr gleichzeitig.

Klaus Mummenbrauer:

Manchmal waren wir sogar den Regelungen voraus, etwa wenn es ums Abstandhalten und Maskentragen ging. Es war uns bald auch nicht mehr geheuer, zu zweit in den kleinen Büros zu sitzen, das wollten wir so nicht mehr handhaben.

Wir haben dann unsere Dienstpläne passend umgestellt: Wie viele Kolleg*innen müssen von zu Hause aus arbeiten, damit die anderen in der Zeit allein die Zweier-Büros nutzen können? Auch diese Aufgabe hatten wir bald gelöst.

Stefan Prager:

Ich denke, dass wir die inzwischen etablierten Home-Office-Tage mitsamt den zugehörigen technischen Ausstattungen auch weiterhin nutzen werden, zumal noch gar nicht abzusehen ist, ob und wann die Pandemie eines Tages endet.

Durch das Corona-Geschehen sind wir tatsächlich seit inzwischen über einem Jahr in Trab gehalten worden. Ständig stellen sich neue Herausforderungen: Was tun wir, wenn jemand von unseren Bewohner*innen in Quarantäne geschickt wird? Wann können wieder Gruppenaktivitäten gestartet werden? Für wen sollte eventuell ein Impftermin verlegt werden?

Klaus Mummenbrauer:

Im ersten Pandemiejahr fehlte uns natürlich auch die Orangerie, unser Kiezrestaurant. Und das Schöne war, dass das dortige Team dann für alle unsere Klient*innen, die das wollten, gekocht hat. Das war wirklich toll, denn mit dem Einkaufengehen war es ja auch schwierig geworden für unsere Bewohner*innen.

Auch die Zusammenarbeit mit dem FELIX-Pflegedienst war in dieser alles verändernden Zeit sehr gut. Sie haben auch Tests gemacht, wenn es notwendig erschien.

Also, da hat der Zusammenhalt bei uns im Kiez wirklich gut geklappt!

Wir hoffen nun, dass die Impfungen den erwarteten Erfolg bringen und sich dadurch die Kontakte zu den Klient*innen und Kolleg*innen erleichtern.

 
 
 

 
 

Hauptstadtzulage auch für soziale Träger!

 
 

11.06.2021


Beschäftigte des Landes Berlin und der landeseigenen Betriebe erhalten seit acht Monaten eine sogenannte Hauptstadtzulage und damit 150 Euro monatlich mehr Gehalt.

Mitarbeiter*innen von freien, gemeinnützigen Trägern wie ZIK bleibt diese Zulage bislang jedoch verwehrt, obwohl sie genauso hervorragende Arbeit leisten wie die Beschäftigten des Landes.

Protestplakate überall in Berlin – auch an unserer Orangeriezoom
Protestplakate überall in Berlin – auch an unserer Orangerie

Gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und anderen freien Trägern forderten wir, diese Ungleichbehandlung zu beenden und alle Beschäftigten in der sozialen Arbeit fair zu bezahlen.

Delegation von ZIK-Mitarbeiter*innenzoom
Delegation von ZIK-Mitarbeiter*innen

Stellvertretend für alle unsere Mitarbeiter*innen haben wir deshalb heute an der Protestaktion des Paritätischen Berlins teilgenommen.

Vor dem Roten Rathaus bekräftigten wir zusammen mit vielen anderen Akteuren der sozialen Arbeit die Forderung nach einer einheitlichen Hauptstadtzulage.

 
 

Oktober

 
 

Auch die Tagesstätte arbeitete weiter

 
 

05.10.2021


Wie unsere Tagesstätte „Lützowtopia“ die bisherige Pandemiezeit gestemmt hat, berichtet Alexandra Obenauf.

Alexandra Obenauf

Wir mussten die Tagesstätte zunächst ganz schließen und einen Notbetrieb für stets einzelne Klient*innen einrichten, das war erst einmal bitter.

Dann aber begannen wir bald mit den Möglichkeiten, die sich draußen ergaben: Sobald das Wetter es ermöglichte, trafen wir uns mit gebotenem Abstand zum Boule- und Bocchia-Spiel.

 
 

Alles war so schnell anders

 
 

Prägend war seit Frühjahr 2020, dass wir alle uns ständig an Verordnungen anpassen mussten: was geht, was geht gar nicht, was geht vielleicht noch auf irgendeine Weise?

Abstände waren einzuhalten. Besucherströme mussten gelenkt werden.

Auf einmal gab es überall Einbahnstraßen für Fußgänger! Nicht nur in den Tankstellenshops und in den Verwaltungsetagen: Pfeile und Verkehrssymbole wiesen auch uns und unsere Klient*innen durch die Eingänge und die Ausgänge und die Umgänge.

 
 

Verkehrsschilder sogar im Garten

Verkehrsschilder im Garten

Gerade die beständige Gartenarbeit war ja sowohl für die Pflanzen als auch für manche aus unserer Gartengruppe wirklich notwendig.

Also haben wir auch in unserem Garten selbst gebastelte Verkehrsschilder aufgestellt, um nahe Begegnungen so gut wie möglich zu vermeiden.

Einbahnstraße durch den Garten
 
 

Eingeschränkter Regelbetrieb und Verkauf

 
 

Im Grunde genommen haben wir eigentlich unsere Angebote doch irgendwie weiterführen können, aber eben nicht mehr in den bisherigen Gruppen.

Wir suchten daher Aufgaben, die auch von Einzelnen erledigt werden konnten.

In den Werkräumen, wo bis vor kurzem noch gemeinsam getöpfert und geschneidert wurde, konnte auf jeden Fall manches gereinigt, sortiert und gar Inventur gemacht werden.

Inventur

Und allmählich begann dann auch bald wieder die Produktion unserer beliebten, unverwechselbaren Dekorations- und Nutzgegenstände.

Manches war noch in Vorrat und Neues konnte wieder hergestellt werden – stets unter den Maßgaben der geltenden Hygieneregeln.

Produkte aus der Tagesstätte

Zwar konnten wir unseren eigenen Shop noch nicht öffnen. Aber in der Orangerie, seit diesem Sommer auch wieder innen ihre Mahlzeiten anbieten kann, haben wir ein Platz gefunden, an dem wir von Lützowtopia unsere Werke zeigen und auch zum Verkauf anbieten können.

 
 

Mahlzeiten wieder kochen

Seit vielen Jahren konnten wir ja auch unseren Teilnehmer*innen in unseren Räumen mehrmals pro Woche gesunde Mittagsmahlzeiten anbieten, die stets von den engagierten Mitgliedern unserer Kochgruppe erstellt wurden.

Einen nicht geringen Anteil an der Realisierung unserer Mittagessen hatte dabei ja auch seit jeher unsere Gartengruppe.

Lange Zeit war aber erst einmal nur „Essen to go“, also das Abholen von einfachen Gerichten möglich.

Irgendwann im Laufe des Sommers konnten dann endlich auch einige wenige Personen bei offenem Fenster oder im Hof wieder ein Frühstück oder Mittagessen bei uns einnehmen.

Kochgruppenarbeit
 
 

Ans Geregelte gewöhnt

Natürlich glaubten wir alle im ersten Jahr der Pandemie, dass bald alles wieder so wie früher werden könnte und müsste. Dessen waren wir uns ganz sicher.

Längst haben wir uns aber an den Gedanken gewöhnt, dass wir es auch mit den „3 G“ ganz gut hinbekommen und dass unsere manchmal so lästigen Masken eben auch die Gesundheit schützen können.

Betreuung im Freien

Im Rückblick bin ich sehr froh, dass wir so gut durch diese Krise gekommen sind.

Irgendwie haben wir stets Lösungen gefunden, um mit unseren Klient*innen weiterzuarbeiten und ihnen, die oft sehr isoliert wohnen, stets wieder Teilhabe an dem zu geben, was ihnen gut tut: unsere Beschäftigungsprogramme und ihre Begegnungen mit anderen, um dabei soziale Kontakte weiterführen und an ihrer eigenen Entwicklung weiterarbeiten zu können.

Alexandra Obenauf

 
 

 
 

Verstärkung der fachlichen Leitung

 
 

08.10.2021

Heike Laas und Kalle Krott bilden nun das Team der fachlichen Leitung.

 
 

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Heike Laas, die unsere fachliche Leitung seit 1. Oktober verstärkt“, kommentierte Geschäftsführer Martin Hilckmann den Wechsel der Kollegin von der Teamleitung am Standort Bornemannstraße in die Geschäftsstelle.

Heike Laas und Kalle Krott kümmern sich seither gemeinsam um die Qualitätsentwicklung und Fachaufsicht der ZIK-Teams.

Heike Laas, Kalle Krott und Martin Hilckmann bei der Planungzoom

Diese Erweiterung wurde wegen des gestiegenen Bedarfs an Wohn- und Betreuungsangeboten für unsere Klient*innen notwendig. ZIK ist in den letzten Jahren stark gewachsen und weitere Einrichtungen sind bereits geplant.

Hinzu kommen die fachlichen Herausforderungen bei der Umsetzung der Vorgaben des Bundesteilhabegesetzes: „Das BTHG wird unsere Arbeit stark verändern. Sozialraum-Orientierung und eine intensivere Umsetzung des Wunsch- und Wahlrechts von Klient*innen erfordern viel Flexibilität von uns“, betonte Heike Laas.

 
 

November

Veränderte Planung unserer Vortragsreihe

18.11.2021


„Wissen ist Chance“ wird künftig mittwochnachmittags angeboten.

 
 

„Unsere Vortragsreihe ist in diesem Jahr sozusagen volljährig geworden“, freut sich Nicola Nieboj, die Leiterin der Orangerie. Seit 2003 gehört „Wissen ist Chance“ zum festen Angebot des Kiezrestaurants. An den Informationsabenden zu HIV und anderen chronischen Erkrankungen thematisieren Ärzt*innen aktuelle und wichtige Fragen für unsere Klient*innen sowie für die anderen interessierten Gäste.

In der Coronazeit musste die beliebte Reihe zeitweise ausgesetzt werden, eine Zeitlang gab es sie nur online, doch im Herbst konnte sie wieder in die Räume der Orangerie zurückkehren.

Vortrag von Kevin Ummard-Bergerzoom

Mit einem lebendigen und kurzweiligen Vortrag von Kevin Ummard-Berger, Facharzt für Allgemeinmedizin, endete die Reihe des Jahres 2021.

Er stellte unterschiedliche Impfungen gegen Viruserkrankungen vor: Grippe, Masern, Hirnhautentzündung, Borreliose und weitere, darunter auch Corona.

Vortrag von Kevin Ummard-Bergerzoom

Auch dieser Vortrag war wieder sehr interaktiv, denn die Teilnehmenden sind stets aufgerufen, Fragen zu stellen, und sie kamen auf diese Weise mit dem erfahrenen Mediziner lebhaft ins Gespräch.

Neu ab 2022

Da vielfach der Wunsch geäußert wurde, nachmittags statt abends die Vortragsreihe stattfinden zu lassen, und da die Ärzt*innen dienstagnachmittags aber oft Sprechstunden haben, ziehen die Veranstaltungen nun um auf den Mittwochnachmittag, 17 Uhr.

Die Orangerie wird also künftig an jedem 2. Mittwoch von März bis September um 17 Uhr zur Reihe „Wissen ist Chance“ einladen.

Eine Sommerpause ist nicht mehr vorgesehen. Das Team der Orangerie freut sich darauf und wird alle Teilnehmenden während der Vorträge mit frischen, hausgemachten Stärkungen und Erfrischungen versorgen.

Übrigens wurden unsere gastronomischen Aufwände bei den Veranstaltungen, der Druck unserer Termin-Flyer wie auch die Kosten der Referent*innen von den Unternehmen

  • MSD Sharp & Dohme GmbH, Lindenplatz 1, 85540 Haar
  • ViiV Healthcare GmbH, Prinzregentenplatz 9, 81675 München

weiterhin gesponsert – herzlichen Dank dafür!

 
 

Dezember

11. Weihnachtsspendenaktion

13.12.2021


Wir suchen Möbel für die Dachterrasse der R 131!

 
 
Dachterrasse

Betreutes Wohnen und Pflege unter einem Dach - am Standort Reichenberger 131 (R 131) in Berlin-Kreuzberg pflegen und betreuen FELIX Pflegeteam und wir seit 2019 in enger Kooperation.

Das Haus verfügt über fünf Etagen und bietet Platz für 34 Menschen. Wir pflegen und betreuen in der R 131 Menschen mit

  • chronischer Erkrankung, insbesondere HIV und Aids,
  • Sucht- oder psychiatrischer Erkrankung,
  • onkologischen und demenziellen Erkrankungen.

Alle Bewohner*innen des Hauses verfügen über einen Pflegegrad von mindestens 1, und im 3. und 4. Stock befinden sich zwei Pflege-Wohngemeinschaften für Menschen mit einem hohen Pflegebedarf ab Pflegegrad 3.

Dachterrasse

Es stehen zwei Dachterrassen zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Nach zwei Sommern seit Einzug ist jedoch klar: die vorhandenen Terrassenmöbel reichen bei Weitem nicht aus.

  • Für Bewohner*innen, die nur im eigenen Pflegebett auf der Dachterrasse verweilen können, wird dringend ein großes Sonnensegel benötigt.
  • Für mobilere Bewohner*innen möchten wir eine größere Sitzgruppe anschaffen, die wetterbeständig, bequem und einladend ist.

Bitte unterstützen Sie uns dabei!

 
 

Ihre Spende

 
 

Schenken Sie Gemeinschaft!

 
 

Wir freuen uns über jeden Beitrag.

Ihre Spende mit dem Verwendungszweck Terrasse wird ausschließlich für die Möbel der Dachterrasse von R 131 verwendet!

Spendenkonto:

ZIK gGmbH

Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE40100205000003130500
BIC: BFSWDE33BER

Stichwort: Terrasse

Eine Spendenbescheinigung kann ausgestellt werden. Geben Sie dazu bitte Ihren Namen und Ihre postalische Adresse bei der Überweisung mit an!

 
 

Danke!

Allen, die uns bei der Weihnachtsspendenaktion unterstützt haben, sagen wir unseren herzlichen Dank!

 
 
 
 

Abschließend möchten wir uns von Herzen bei allen bedanken, die unsere Arbeit auch im letzten Jahr so weitreichend finanziell unterstützt haben.

Wissen ist Chance 

Unsere medizinischen Reihe „Wissen ist Chance“ haben wir 2021 mit sieben Veranstaltungen fortgeführt, drei davon Pandemie-bedingt erstmals online. 

Finanziell unterstützt wurden wir durch die Unternehmen MSD Sharp & Dohme GmbH (€ 3.500) und GILEAD Sciences GmbH (€ 2.500).

Unterstützung durch Stiftungen 

Die Stiftung Leben mit HIV und Aids (LHA) hat uns 2021 wieder vielfach unterstützt. 

Im Rahmen der Projektförderungen wurden 15 Antrage verschiedener ZIK-Standorte mit Beträgen in unterschiedlicher Höhe gefördert, u. a. der Aufbau des neuen Standorts „Beratung und Betreuung Stephanstraße“ und die Erneuerung der Gemeinschaftsküche im Betreuten Wohnen der Reichenberger Straße 129. 

Die Deutsche Aidsstiftung hat neben der jährlichen Zuwendung an die Orangerie einen Teil der Kosten für die neue Brandmeldeanlage im Betreuten Wohnen der R 129 übernommen. 

Mithilfe des Förderprogramms Barrierefreiheit der Aktion Mensch konnte im Betreuten Wohnen Pankstraße und Havemannstraße schnelleres W-LAN für die Bewohner*innen installiert werden.

Herzlichen Dank!

 
 

Kalle Krott
Fachliche Leitung

Heike Laas
Fachliche Leitung

 
 
 

Weitere Jahresrückblicke

  • Rückblick auf 2022

    Einblicke in die Ereignisse des Jahres 2022

  • Rückblick auf 2020

    Einblicke in die Ereignisse des Jahres 2020

  • Rückblick auf 2019

    ZIK ist auch in 2019 weiter gewachsen – unsere Einblicke in die Ereignisse des Jahres 2019

  • Rückblick auf 2018

    ZIK ist auch in 2018 weiter gewachsen – unsere Einblicke in die Ereignisse des Jahres 2018

  • Rückblick auf 2017

    ZIK ist auch in 2017 weiter gewachsen und freute sich über das Jubiläum der Stiftung „Leben mit HIV und Aids“ und deren nachhaltige Unterstützung .

  • Rückblick auf 2016

    ZIK ist auch in 2016 weiter gewachsen: mehr Aufgaben, mehr Menschen und zwei neue Standorte, die ihre Aufbauphase erfolgreich bewältigt haben.

  • Rückblick auf 2015

    ZIK ist 2015 weiter gewachsen: mehr Aufgaben, mehr Menschen, mehr Standorte, eine neue Leitung – und eine große Baustelle.

 
 

Aufnahmewunsch

 
 

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