05.10.2021
Wie unsere Tagesstätte „Lützowtopia“ die bisherige Pandemiezeit gestemmt hat, berichtet Alexandra Obenauf.
Wir mussten die Tagesstätte zunächst ganz schließen und einen Notbetrieb für stets einzelne Klient*innen einrichten, das war erst einmal bitter.
Dann aber begannen wir bald mit den Möglichkeiten, die sich draußen ergaben: Sobald das Wetter es ermöglichte, trafen wir uns mit gebotenem Abstand zum Boule- und Bocchia-Spiel.
Wir mussten die Tagesstätte zunächst ganz schließen und einen Notbetrieb für stets einzelne Klient*innen einrichten, das war erst einmal bitter.
Dann aber begannen wir bald mit den Möglichkeiten, die sich draußen ergaben: Sobald das Wetter es ermöglichte, trafen wir uns mit gebotenem Abstand zum Boule- und Bocchia-Spiel.
Prägend war seit Frühjahr 2020, dass wir alle uns ständig an Verordnungen anpassen mussten: was geht, was geht gar nicht, was geht vielleicht noch auf irgendeine Weise?
Abstände waren einzuhalten. Besucherströme mussten gelenkt werden.
Auf einmal gab es überall Einbahnstraßen für Fußgänger! Nicht nur in den Tankstellenshops und in den Verwaltungsetagen: Pfeile und Verkehrssymbole wiesen auch uns und unsere Klient*innen durch die Eingänge und die Ausgänge und die Umgänge.
Gerade die beständige Gartenarbeit war ja sowohl für die Pflanzen als auch für manche aus unserer Gartengruppe wirklich notwendig.
Also haben wir auch in unserem Garten selbst gebastelte Verkehrsschilder aufgestellt, um nahe Begegnungen so gut wie möglich zu vermeiden.
Im Grunde genommen haben wir eigentlich unsere Angebote doch irgendwie weiterführen können, aber eben nicht mehr in den bisherigen Gruppen.
Wir suchten daher Aufgaben, die auch von Einzelnen erledigt werden konnten.
In den Werkräumen, wo bis vor kurzem noch gemeinsam getöpfert und geschneidert wurde, konnte auf jeden Fall manches gereinigt, sortiert und gar Inventur gemacht werden.
Und allmählich begann dann auch bald wieder die Produktion unserer beliebten, unverwechselbaren Dekorations- und Nutzgegenstände.
Manches war noch in Vorrat und Neues konnte wieder hergestellt werden – stets unter den Maßgaben der geltenden Hygieneregeln.
Zwar konnten wir unseren eigenen Shop noch nicht öffnen. Aber in der Orangerie, seit diesem Sommer auch wieder innen ihre Mahlzeiten anbieten kann, haben wir ein Platz gefunden, an dem wir von Lützowtopia unsere Werke zeigen und auch zum Verkauf anbieten können.
Seit vielen Jahren konnten wir ja auch unseren Teilnehmer*innen in unseren Räumen mehrmals pro Woche gesunde Mittagsmahlzeiten anbieten, die stets von den engagierten Mitgliedern unserer Kochgruppe erstellt wurden.
Einen nicht geringen Anteil an der Realisierung unserer Mittagessen hatte dabei ja auch seit jeher unsere Gartengruppe.
Lange Zeit war aber erst einmal nur „Essen to go“, also das Abholen von einfachen Gerichten möglich.
Irgendwann im Laufe des Sommers konnten dann endlich auch einige wenige Personen bei offenem Fenster oder im Hof wieder ein Frühstück oder Mittagessen bei uns einnehmen.
Natürlich glaubten wir alle im ersten Jahr der Pandemie, dass bald alles wieder so wie früher werden könnte und müsste. Dessen waren wir uns ganz sicher.
Längst haben wir uns aber an den Gedanken gewöhnt, dass wir es auch mit den „3 G“ ganz gut hinbekommen und dass unsere manchmal so lästigen Masken eben auch die Gesundheit schützen können.
Im Rückblick bin ich sehr froh, dass wir so gut durch diese Krise gekommen sind.
Irgendwie haben wir stets Lösungen gefunden, um mit unseren Klient*innen weiterzuarbeiten und ihnen, die oft sehr isoliert wohnen, stets wieder Teilhabe an dem zu geben, was ihnen gut tut: unsere Beschäftigungsprogramme und ihre Begegnungen mit anderen, um dabei soziale Kontakte weiterführen und an ihrer eigenen Entwicklung weiterarbeiten zu können.
Alexandra Obenauf
Bei Interesse an unseren Angeboten können Sie mit unserer Tagesstätte direkt Kontakt aufnehmen: